Sandra Hanckmann hat an der Akademie für bildende Künste in Maastricht studiert.
Fachbereich ihres Studiums war die Malerei. Im Rahmen der Ausbildung hat sie das Medium Video zurkünstlerischen Gestaltung kennen gelernt.Dieses Medium hat Sandra Hanckmann für sich entdeckt, um Malerei in einer ganz neuen Weise zum Ausdruck bringen zu können, nämlich ‚mit Licht und Farben zu malen auf dem Malgrund Video’. Licht, Farbe und Bewegung sind damit die elementaren Gestaltungsmittel ihrer ‚Videopaintings’, der ‚Videomalereien’. Sandra Hanckmann gestaltet ihre Arbeiten bei der Aufnahme und Nachbearbeitung. Künstlerisches Gestaltungsmittel ist z.B. das Setzen der Farben ins Negative, oder die Variation der Geschwindigkeit bei. Durch den Einsatz von Materialien wie z. B. Glasscherben oder Alufolie, erzielt die Künstlerin den Effekt, dass Licht gebrochen oder reflektiert wird. In der Nachbearbeitung schneidet die Künstlerin bestimmte Bilder und Sequenzen aus und setzt diese zu neuen Kompositionen zusammen. Nur selten bearbeitet die Künstlerin die Aufnahmen indem sie z.B. Farben digital abwandelt.
Der Inhalt, die Aussage der Bilder ist ihre visuelle Präsenz, die sich dem Betrachter unmittelbar erschließt. Keine Botschaft oder akustische Unterlegung soll von den Bildern ablenken. Es geht um die Schönheit der Bilder (‚For the sake of beauty’)
Es entstehen Bilderwelten, die den Betrachter in Mikro- und Makrokosmen von bizarrer Schönheit entführen.
Sandra Hanckmann verwendet damit das Medium Video für einen neuartigen Ausdruck des traditionellen Genres Malerei.
Die Videoarbeit eröffnet der Künstlerin die Möglichkeit, eine vielschichtige, bewegte Malerei zu schaffen, im Gegensatz zur traditionellen Malerei, die den Ausdruck immer auf eine Momentaufnahme festlegt. In Rauminstallationen mit mehreren Projektionen treten die Bilder auf spannende Weise in Interaktion miteinander und machen den gesamten Ort zu einem Erlebnisraum, in den der Betrachter eintaucht.
Erst nachdem sie diese künstlerische Ausdruckform für sich entdeckt hat, hat sie die Arbeit des Videokünstlers Brian Eno kennen gelernt, der einen ähnlichen Ansatz vertritt. Sein Zitat
‚Moving light patterned in various ways’ gilt somit auch für das Werk der Künstlerin.
Sandra Hanckmann hat ihre Arbeiten in verschiedenen Kontexten gezeigt, u. a. der euregionalen Künstlerplattform ‚Urban Myth New Media’, die sich mit der Rolle der neuen Medien und Kunst und Gesellschaft befassen und kürzlich auch eine Ausstellung im Atelierhaus hatte.
Video als Gestaltungsmittel ist für Sandra Hanckmann eine bestimmte Form des Ausdrucks von Malerei, denn das ist es, was sie nach wie vor will - Malen.

Sandra Hanckmann 'Videomalerei' (www.diepzout.com)