Serie GOW, Teil XVII
24 MAI - 09 JUN 2022
Atelierhaus Aachen e.V., DEPOT - Talstraße 2, 52068 Aachen
Öffnungszeiten: DI-DO 10-16 H

MALEREI

Wahrnehmung als solche ist das beherrschende Thema der Malerei von Barbara Schulte Zurhausen. Sie nähert sich ihm auf dreifache Weise, durch eine bestimmte Maltechnik, eine bestimmte Auffassung bezüglich darzustellender Inhalte und durch die räumliche Anordnung der Kunstprodukte/Bilder.

Die von Barbara Schulte Zurhausen verwendete Technik, natürliche wie auch synthetische Farbstoffe als Pigmente in Eitempera gebunden auf unterschiedliche Bildträger aufzutragen, eröffnet die Möglichkeit, den Farben eine Mehrdimensionalität zu verleihen. Dadurch gelingt es, abhängig vom Betrachtungswinkel und Lichteinfall eine Vielzahl von Farbtönen zu erzeugen. Auf diese Weise bewirkt das Durchscheinen tieferliegender Farbschichten einen Farbeindruck beim Betrachter, der die Farbe als das komplexe Wahrnehmungsprodukt miteinander verflochtener farblicher Tiefenstrukturen erscheinen lässt. Die Farbe präsentiert sich somit nicht als etwas ausschließlich Gegenständliches, sondern sie ist das stets wechselnde Resultat der Wahrnehmung, die sich im Auge des Betrachters einstellt.

Dieser Wahrnehmungsprozess steht im Vordergrund. Schulte Zurhausen verzichtet daher bewusst auf jeden begrifflichen oder intuitiv-anschaulich zu fassenden Inhalt wie auch auf formgebende Strukturen, da dies von dem Thema ablenken würde, die Farbe als solche in ihrer Eigentümlichkeit, Eigendynamik und Eigenwertigkeit zu fassen. Das konsequente Versagen jedweder inhaltlichen Fixierung soll den Blick des Betrachters auf die Autonomie der Farbe und den Wahrnehmungs­prozess selbst lenken.

[Martin Hauser]

 

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