SA 20 NOV 2021
Atelierhaus Aachen e.V.
14-15 H

Tomaschewskis Prosa als Versuch der Annäherung an den Begriff „Raum“ erforscht dessen Materialitäten und Wirkungsweisen und entwickelt dabei selbst Zwischenräume.

Raum, Räume, Räumlichkeit. Begriffe und Denkmuster der Begrenzung und der Grenzenlosigkeit. Je nachdem wie wir sie denken und aushandeln. Als Widerstände oder als Möglichkeiten kreativen und sozialen Handelns. Manche Räume machen es uns einfacher, uns fortzubewegen, sie sind Passagen und geben uns Impulse. Andere hindern uns daran, sie zu passieren. Sie verschlingen uns oder spucken uns aus, halten uns fest oder verdrängen uns. In einige Räume werden wir gelassen, zu anderen haben wir keinen Zutritt. Um welche Räume es sich aber auch handelt, sie sind immer ein Versuch, Ordnung herzustellen. Oft ist es nicht mehr nachvollziehbar, ob diese Ordnungen notwendig sind oder optional. Räume weisen unterschiedlichste Materialitäten und Dimensionen auf. Sie können aus Beton sein und aus Paragraphen bestehen, aus Zahlen oder aus Worten, aus Ideologien und Emotionen, Menschen oder Flüssen, sie können haptisch erfasst oder mental erahnt werden, zwischen ihnen können Brücken und Übergänge gesehen werden oder aber ein Vakuum, ein luftleerer Raum, der nicht betreten werden darf. Räume aus Worten, geschriebene Texte, haben die Möglichkeit, die verschiedenen Raumarten zu artikulieren und zu betrachten, ihre Wirkungsweisen durchzuspielen und zu hinterfragen. Dabei erzeugen die Worte auf Papier und Bildschirm ganz eigene Räume, die sich auffächern, manchmal ganz unerwartet, und Denkräume gelegentlich zerteilen oder vervielfachen. Textgewebe als Zwischenräume, mit denen Perspektiven verschoben werden können und der physische Raum für einen Moment verlassen, um gleichzeitig hier und dort zu sein, bei sich und doch nicht, um das Vertraute zu überdenken und das Unbedachte zu erforschen.

Die Wuppertaler Autorin Claudia Tomaschewski liest Prosa im Atelierhaus Aachen. Wir laden Sie ein, ihren Worten in neue Räume menschlicher Erfahrungen zu folgen.

Einige der gelesenen Texte und mehr finden Sie auf der Projekt-Website www.coriolis-projekt.de

 

Wir bitten um eine Anmeldung via E-Mail. Die Lesung ist kostenlos. Über eine Spende freuen wir uns.

Die Veranstaltung unterliegt den 2G-Bestimmungen (genesen/geimpft). Wir weisen auf die Maskenpflicht hin.

 

Die Lesung ist eingebettet in die Ausstellung COMMON GEOSTORY der Amsterdamer Kuratorin Annosh Urbanke und in das Kunst- und Ausstellungsprojekt RAUM DENKEN | IMAGINER L'ESPACE | WAT IS RUIMTE.